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Gordon Vajen über sein kulturelles Bildungsprojekt, Teilhabe und Inklusion für Kinder und Jugendliche.

Gordon Vajen ist Intendant und künstlerischer Leiter des Theaterhauses Frankfurt und hat ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, mit dem er durch die Mittel, die ihm gegeben sind, seinen eigenen Stadtteil lebenswerter machen möchte. Vajen möchte, die Lust auf Sprache und Freude am Sprechen zu vermitteln, neugierig auf verschiedene Themen machen und die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und zu fördern. Entstanden ist ein Konzept, das verschiedene Akteure wie das Tanzlabor 21, das Theater Grüne Sosse, Radio X und das Theaterhaus Ensemble mit der Schule zusammenbringt und so ermöglicht, dass die Kinder Kultur praktisch erfahren können. Für die Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klasse gibt es Theater-, Tanz-, Foto- und Radio AGs. Im Bild sieht man die Kinder mit der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters in Berlin bei der Verleihung des Bundeskulturpreises.

Interview: Daniela Mahr, November 2018


Ich wohne mit meiner Familien in Fechenheim und habe gesehen, dass es Handlungsbedarf gibt.

Stellen Sie uns doch kurz Ihr Projekt vor. Was ist „In Fechenheim geht die Sonne auf“?

In Fechenheim geht die Sonne auf“ ist ein kulturelles Bildungsprojekt für Kinder ab 1 Jahr in Fechenheim. Dies umfasst das künstlerische Sprachförderprogramm „ErzählZeit“ für Kinder ab der ersten Klasse, in der wöchentlich in allen Klassen Märchen erzählt, Theaterbesuche und selbstinszenierte Aufführungen in der Schule organisiert sowie zahlreiche Arbeitsgemeinschaften wie Tanz, Radio, Fotografie und Film angeboten werden.

Weiterhin ermöglichen wir Familien den Zugang zu Kultureinrichtungen und fördern so die Teilhabe am kulturellen Leben. Dieses Projekt wurde auf Vorschlag des Kulturdezernates der Stadt Frankfurt für den Bundeskulturpreis 2014 nominiert.

Wie kamen Sie auf die Idee?

Zum einen wohne ich mit meiner Familie in dem Stadtteil Fechenheim und wir haben gesehen, dass es in diesem Bereich einen Handlungsbedarf gibt. In Fechenheim gibt es eine hohe Arbeitslosenrate, viele Menschen mit Migrationshintergrund leben dort.

Zum anderen stehen mir als Leiter des Theaterhauses und mit dem Verein „Kunst für Kinder!“ Instrumente zur Verfügung, um derartige kulturelle Bildungsprozesse zu initiieren.

Was waren die Startschwierigkeiten und wie sind Sie damit umgegangen?

Das Projekt wurde vor dem Start 2011 über ein Jahr lang vorbereitet. Voraussetzung war die gute Zusammenarbeit mit der Freiligrathschule, weil wir in der Grundschule fast alle Kinder aus dem Stadtteil erreichen.

Von diesem Ausgangspunkt haben wir das Projekt Schritt für Schritt weiterentwickelt und ausgebaut. Von Anfang an gab es eine Förderung durch das Kultur-, Bildungs- und Sozialdezernat der Stadt Frankfurt, sodass wir ohne besondere Schwierigkeiten starten konnten.


Was ist wichtig, damit das Projekt ein dauerhaft funktioniert?

Auf der einen Seite ist es wichtig, dass das Projekt nicht zeitlich befristet ist und dass alle Kinder an dem Programm in seiner Gänze teilnehmen können.

Ebenso ist wichtig, dass viele soziale Einrichtungen dauerhaft eingebunden werden und auf der anderen Seite natürlich, dass die Finanzierung langfristig gesichert wird. Dazu gehört wiederum unbedingt ein kontinuierliches Qualitätsmanagement.

Was ist Ihr Lieblingsort in Frankfurt? Haben Sie einen Geheimtipp?

Das Vogelschutzgebiet im Fechenheimer Mainbogen bietet ein stadtnahes Naturerlebnis, lädt zum Entspannen ein und wenn der Main dort wieder renaturiert wird, ist es wunderbares Naherholungsgebiet. Das Teehaus im Chinesischen Garten (im Bethmannpark) ist ein wunderbarer, meditativer Ort mitten in der Stadt.

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